Die Reise des Weins

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Wie der Wille zum Wein kam: Vom kleinen Lebensmittelgeschäft zu Landecks etabliertem Getränkegroßhändler mit eigener Weinabteilung.

Die Nachmittagssonne steht bereits tief über den Berggipfeln, als auf einer Bergstraße hinter Pians das Knattern eines Mopeds erklingt. Der Schall bricht sich an der gegenüberliegenden Talseite, als wenig später ein Moped auf die Hauptstraße biegt und schwankend taleinwärts schnauft. Es ist das Jahr 1963, und im Sattel sitzt Egon Wille. Auf einem Anhänger jongliert er 10 Kisten feinster italienischer Limonaden über den brüchigen Asphalt. Aranciata Palermo. Zum ersten Mal im Tiroler Oberland. Von dem Chef eines kleinen Pianner „Lebensmittelladeles“ persönlich an einen Kreis ausgewählter Gastronomen verkauft und ausgeliefert. Am selben Vormittag erst hatte er die Flaschen in Innsbruck erstanden und abgeholt – mit dem Moped. Weil er findet, dass Aranciata Palermo zu dieser Zeit die weltbeste Limonade ist. Weil er seinen Kunden stets und zuverlässig das Beste bieten möchte. Und weil ihm und seiner Gattin für ein gutes Geschäft kein Weg zu weit, zu beschwerlich ist. So beginnt die Erfolgsgeschichte eines Tiroler Familienunternehmens, das sich bis heute, über 50 Jahre später, noch immer durch eine vorbildliche Auffassung von Unternehmergeist auszeichnet.

„Bei Getränke Wille erwartet die Kunden echte Handschlagqualität, Beständigkeit und ausgezeichneter Service.“

Aller Anfang ist Fleiß und guter Geschmack

Zwischen einem kleinen Lebensmittelgeschäft mit angeschlossenem Limonadenhandel in den 60er-Jahren und dem Vollsortimenter Getränke Wille inklusive hochkarätigem Weinsortiment und eigener Transportflotte im Jahr 2018 liegen 55 Jahre und viele kleine wie große Entwicklungsschritte. „Auf Limonaden folgten Qualitätsmarken aller nicht alkoholischen Getränkesparten und ein zuverlässiger Lieferservice an Kunden in der Region. Aus unserem mit viel Herzblut geführten Lebensmittelgeschäft wurde ein professionell geführter Getränkegroßhandel“, erinnert sich Egon Wille gerne an diese Zeit des Aufbruchs. Der Fall des österreichischen Bierkartells in den 1980er-Jahren und der damit möglich gewordene freie Wettbewerb am Getränkemarkt waren Meilensteine dieser Geschichte. „Das war der Zeitpunkt, ab dem der Weg frei war. Endlich konnten wir unsere eigenen, anspruchsvollen Vorstellungen von Qualität umsetzen”, resümiert der Seniorchef. Getränke Wille war mit Adamsbräu stolzer erster und unabhängiger Vertreiber von österreichischem Bier in der Heimat. Und vom Bier lag der Schritt zum Wein in den 90er-Jahren nicht mehr fern. Die Sache mit dem Weinhandel kam schließlich mit Sohn Dietmar Wille in zweiter Generation des Familienunternehmens ins Rollen.

Schluck für Schluck zum perfekten Sortiment

Über 22 Jahre sind vergangen, seit Dietmar Wille und sein ehemaliger Außendienstmitarbeiter Hansjörg aufbrachen, um kreuz und quer durch Österreich, Deutschland und Italien die besten Weine für Kunden und Unternehmen zu finden. Schluck für Schluck zur perfekten Auswahl, im wahrsten Sinne des Wortes. Rund 20 Winzer klapperten sie damals ab, auf der Suche nach neuen Geschäftspartnern. „Hansjörg war blau und ich bin gefahren“, kommentiert Dietmar Wille schmunzelnd diese erste, bewegte Wille-Weintournee, hinter der sich in Wahrheit ein außerordentliches Gespür für Loyalität und gutes Geschäft verbargen. Ab jetzt brachte „der Wille“ auch den Wein.

Mit voller Kraft voraus

Wenn im Hause Wille etwas angepackt wird, dann richtig. Im Jahr 2002 brachte Sommelier Arno Hofer ein ganzes Fass voller Kompetenz und neuer Ideen mit in die Firma. Seitdem wird der Wein-Einkauf direkt vom Winzer, ohne Zwischenhändler, erfolgreich forciert. Für Kunden aus Gastronomie & Hotellerie bedeutet das, Spitzenweine zum besten Preis zu erhalten. Bei der Komposition des Weinangebots wird auf Produkte kleiner familiärer Winzerbetriebe, Bioweine sowie Wein-Highlights großer Marken gesetzt. Mehrere Außendienstler und ein gut eingespieltes Büroteam kümmern sich aktuell schier unermüdlich um das Wohl der Kunden. „Bei uns gelten Werte wie Handschlagqualität, hoher Anspruch, aber auch der Spaß an der Sache“, unterstreicht Unternehmenschef Dietmar Wille das Bodenständige, Fleißige hinter dem betrieblichen Erfolg. Speziell im Weinhandel reicht das Thema Kundenservice mit viel persönlicher Beratung, in-dividueller Weinkartengestaltung oder dem wine-Pad als digitalen Weinkatalog weit über das Übliche hinaus. Nebenbei flankieren ein buntes Weinfest für Gastrokunden, kreative Projekte wie „Art meets Wine“, in denen das Unternehmen auf die Zusammenarbeit mit lokalen Künstlern setzt, diverse Verkostungsevents und mehr das erfolgreiche Geschäft mit den mundigen Tropfen aller Art.